Donnerstag, 28. Juni 2007

Dienstags im Proberausch

Leider gibt es immer noch kein Foto vom Glitzer-Schlagzeug unseres Star-Drummers. Es ist daher nicht ganz einfach, unsere dienstäglichen Fantastereien rund um Karpfis „Zäggus-Schlagzeug“ nachzuvollziehen. Hier trotzdem eine Momentaufnahme des vorgestrigen Abends: Während wild den Noten und Takten einer neuen Song-Idee nachgejagt wurde, stand ich mitten im Chaos, und träumte, den Drumset der Drumsets anstierend, vor mich hin. Es entstand plötzlich die abwegige Vorstellung, auf dem nächsten Gig unseren Schlagzeuger als „Gast-Musiker“ der „Capelle-du-Monde“ des „Cirque du soleil“ vorzustellen. Vor meinem geistigen Auge sah ich Andreas bereits in einer roten Zirkusmusikantenuniform mit gelbschillernden Knöpfen und einem riesenhaften gleichdesignten Zylinder hinter seinen Trommeln sitzen, wie er einen Wirbel den nächsten Tusch jagen läßt, während Christian im entsprechenden Outfit seinen blauen Glitzerbass bis dicht unters Dach des Zirkuszelts wirft und ihn mit den Zähnen am Gurt wieder auffängt. Ich selbst würde in der nächsten Nummer im dunklen Smoking und Zylinder auf dem gegelten Schädel mit einem Stoffpudel-Handpuppe auf dem Schoß am Mikro auf einem Barhocker sitzen, und mit dem kleinen Freund eine französisch-akzentuierte Conversasio’ à la „Wie geht es Disch, meine kleine Gamerad’?“ führen; der Pudel würde mit quäkiger Stimme (quäkig, weil zwischen meinen Zähnen hervorgequetscht) antworten: „Julie, misch gäht es grauen-aft! Isch ’abe geschlafen wie ein räudiger ’und!“… eine dieser denkwürdigen Pointen würde die nächste jagen, immer von einem ohrenbetäubenden Glitzerschlagzeug-Tusch unterstrichen… Isch ’abe misch sehr amüsiert, in die Prob’!

Dienstag, 19. Juni 2007

unbekannt


Kennt ihr die? Nein? Tja, bis vor kurzem war uns Sandra auch unbekannt. Unser Schlagzeuger Andi hat uns seine Schwester über Jahre erfolgreich vorenthalten (oder haben wir uns nie wirklich für sein Leben interessiert?). Irgendwie hat sie es geschafft den großen Bruder auszutricksen, aus seinem Schatten zu treten und auf die Bühne zu stürmen. Und sie rockt stimmgewaltig, wie wir am Samstag miterleben durften und wie ihr auf ihrer MySpace-Seite hören könnt. Langsam machen mir die talentierten Geschwister Angst. Wenn die sich irgendwann gegen uns verschwören, können wir einpacken. Zum Glück hatte mein Bruder nur Blockflötenunterricht, und das will keiner hören.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Sängerins Nebenberuf - Milchmädchens Glück!


Manchmal empfinde ich meinen hübschen Nebenberuf bei einer großen deutschen Fluggesellschaft als etwas zeitintensiv hinsichtlich meiner heimlichen Ambition, einfach nur noch ein Milchmädchen zu sein. Dieses Jahr aber macht sich mein Job als Trainerin für fliegendes Personal tatsächlich für die Band bezahlt: auf dem Jubiläumsfest (700 geladene Gäste!!!) von LH Flight Training stehen doch tatsächlich MILCHMÄDCHEN auf der Bühne! Ja, wir freun' uns und sind sehr angetan von dem gekonnten und umsichtigen Schachzug des firmeneigenen Festkommintees! Bald wird mein Traum in Erfüllung gehen: Auf sämlichen Kranich-Flügen wird den Damen/Herren der Lüfte beim Bordverkauf die MM-CD buchstäblich aus den wohlmanikürten Händen gerissen und beim Aussteigen der Gäste ertönt "Kein Wiedersehn" aus den Bordlautsprechern (oder benennen wir es lieber um...?!)
Nun, da zu diesem Gig leider nur handverlesenes Publikum zugelassen ist, freuen wir uns natürlich darauf, Euch eine Woche später beim Steinbruchfestival in Mühlheim zu sehn'!

Montag, 11. Juni 2007

Nachmittags im Keller

Mann Mann Mann, so viele Töne, die sich keiner Ordnung unterwerfen lassen wollen. Eine verkleinerte Gruppe Milchmädchen traf sich am Wochenende, um die neuesten Kompositionen voranzutreiben. Die Ideen wuselten durchaus um uns herum, ließen sich aber nicht einfangen. Ich habe den Eindruck, sie werden immer gerissener dabei, einer Findung zu entgehen. Konnten wir die erste Idee noch in einer Ecke in Schach halten, haben sich bei dem Versuch, eine zweite zum Zwecke der Paarung hinzuzufügen, gleich beide wieder in Luft aufgelöst. Das Dumme ist, dass wir uns mit kleinen abgemagerten Ideen gar nicht mehr abfinden wollen, sondern auf die echt großen, fetten Ideen warten. Die kommen aber nicht unbedingt zur Tür hereinspaziert. Dafür allerdings der befreundete Schlagzeuger Klaus H. samt zwei Knirpsen. Aber auch von denen ernteten wir nur mitleidige Blicke, als sie Hand in Hand mit der letzten Motivation den Proberaum wieder verließen. Tür zu. Bock umgefallen.

Freitag, 8. Juni 2007

Maximale Verzögerung


Huch, die Woche ist schon wieder rum und wir haben noch gar nicht vom Maximal berichtet. Ein paar mehr Fans hätten schon noch reingepasst. Erfreulich war der hohe Anteil an Erstbesuchern, die hoffentlich zu Wiederholungsbesuchern werden. Das eingesammelte Lob tut natürlich immer gut, wobei man nie so genau weiß, ob die Leute nicht einfach nur auf einen Platz auf der nächsten Gästeliste spekulieren. Nein Quatsch, wie immer gab es auch konstruktive Kritik, die wir definitiv in unseren kreativen Prozess mit einfließen lassen, wenn es endlich etwas mehr fließen würde. Im Moment wollen die zukünftigen potenziellen Hits noch nicht so richtig zu Hits werden, aber das wird schon. Grüße nochmal an alle, denen ich mich an diesem Abend nicht gebührend widmen konnte. Danke, dass Ihr da wart, wir holen das nach. Die familiäre Atmosphäre hat jedenfalls durchaus beflügelt, und ich glaube auch Supernova hat sich auf unserer Heimbühne wohlgefühlt. Ist zwar nicht ganz meine Musik, dennoch war ich von deren kompositorischen und handwerklichen Leistung wieder völlig angetan. Ganz weit vorne. Vor allem der Satzgesang hat mich begeistert. Da holt mich doch meine Venus-Zeit wieder ein. Vielleicht sollte Milchmädchen auch mal über etwas mehr Stimmen im Background nachdenken. Was meint Ihr? Bilder vom Abend gibt´s hier.

Montag, 4. Juni 2007

Honk!

Wir haben uns zuerst ein wenig gesträubt und gewunden, eine Milchmädchen-Teilmenge fand am Freitag aber doch den Weg nach Wiesbaden, um Milchmädchens Sängerins Schwesters Auftritt bei dem Musical "Honk" in der Wartburg zu bestaunen. Das Stück ist eine moderne Adaption des hässlichen Entleins, die Grundhandlung wie bei allen Stücken des Genres also im Voraus bekannt. Ich gestehe, dass ich gelegentlich auf Schmonz stehe und mir auch die trivialsten Handlungstränge die Tränen in die Augen treiben können. Aber davon will ich gar nicht erzählen. Wir waren geschockt, von der Perfektion dieser "Laienproduktion" und der massiven Präsenz von Talenten. Die Darsteller/SängerInnen konnten darstellen und singen. Die Besetzung war mit Bedacht gewählt, die Choreographie passte, der Satzgesang saß, Bühnenbild und Beleuchtung stimmungsvoll... Ich hatte eher eine Bürgerhausatmosphäre erwartet, aber diese Show riss mich förmlich in die Welt des fabelhaften Gefieders. Unbedingt hingehen, auch für Neffen, Nichten oder Kinder aus erster Ehe geeignet. Und Schwester A.: meinen Respekt. Wir waren nicht das letzte Mal bei Euch.