Nun, ich bin ja keine Englisch-Choryphäe - nur deswegen schreibe ich deutsche Texte, genau. Und nur deswegen habe ich mich auch seit langem davor gedrückt, nach "Best Friend" (gabs früher auch nur komplett in englisch) auch noch unsere beiden anderen englischen Restbestände „Lullaby“ und „Haunted“ ins Deutsche umzutauschen. Von „übersetzen“ kann bei der tiefgehenden englischen Lyrik keine Rede sein – das Niveau im Deutschen käme sonst einem Textinhalt wie „Da hat das rooooote Pferd….“ gleich. So schlimm nun auch nicht, jedoch bestünde zumindest die Gefahr, dass die Milchmädchensongs fade Rosamunde-Pilcher-artige Blumengeschichten wären.
Dies zu verhindern, bedeutet, ich habe bei einem Song wie "Haunted" eine schöne Gesangsmelodie, und muss dann sinnige, passende und auch akustisch-schmeichelnde Textzeilen finden, die eins zu eins über das Englische passen. Egal, ob der Inhalt nun der gleiche wäre (wie gesagt: besser nicht ;-)
Und vor dieser Arbeit habe ich mich erfolgreich gedrückt und mich im Milchmädchenprogramm immer wieder über "Haunted" (und "Lullaby") geärgert.
Bis Sonntag.
Da saß ich also zu Hause, meine Aushilfsgitarre auf den Knien, und dachte mal wieder…“Die Jungs spielen "Haunted" ja so gern, … wie machen die das??? Vor allem Armin mit dem hübschen Gitarrensolo … und inzwischen kommen auch von den Fans positive Feedbacks zu der Schnulze ... nur ich kann’s nicht ertragen, dat Englische nervt!"
Und was dann passierte, war ein RIESENWUMMS: der Stift hörte nicht mehr auf, mir eine zart anheimelnde Story aufs Papier zu diktieren, nicht nur Strophen und Bridge, nein, sogar ein Refrain erschien vor meinen basedowsch’ geweiteten Augen! Ich konnt’s nicht fassen, aber zu sagen, ich wäre von der Muse geküsst worden, ist einfach untertrieben – es war ein Zungenkuss, und was für einer!! Danke, Muse!
Und nächsten Sonntag warte ich wieder auf meinem Sofa, damit sich das gleiche Wunder mit Sorgenkind "Lullaby" wiederholt! Daumendrücken!
Mittwoch, 19. November 2008
Donnerstag, 13. November 2008
Die Fans werden ungeduldig
Wann ist die CD endlich fertig? Warum gibt es keine T-Shirts? Habt ihr schon Aufkleber? Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, wie andere Bands das machen. Um eine Band überhaupt am laufen zu halten, ist vor allem Zeit wichtig. Ein entscheidender Faktor, den auch wir regelmäßig unterschätzen. Ich zumindest. Alleine einen für alle Beteiligten akzeptablen nächsten Probetermin zu finden, kostet schon mal die halbe Probe. Auf sämtliche Wehwehchen muss Rücksicht genommen werden. Und das meine ich ernst. Wir müssen uns wirklich gegenseitig aktiv pampern, damit nicht irgendwem irgendwann aus irgendeinem nichtigen Anlass plötzlich der Bock umfällt. Und jeder darf mal. Nur bitte nicht mehrere gleichzeitig. Und so geben wir den Staffelstab des Durchhängens regelmäßig an einen Kollegen oder die Kollegin weiter. Zur Zeit ist er bei mir. Die geplante Produktionszeit der CD hat sich vervielfacht und wir mussten unser Repertoire schnell noch vergrößern, um angenommene Termine überhaupt bedienen zu können. Wenn das alles wäre, aber hierzu gesellen sich wie bei euch auch berufliche, familiäre und soziale Verpflichtungen, sodass die Nadel bei mir gerade auf Reserve steht. Urlaub. Leider war die Urlaubsplanung dieses Jahr eine Katastrophe, weil wir uns ja nicht nur untereinander, sondern auch mit Partnern und Kollegen abstimmen müssen. Da stellt sich schnell mal die Frage nach der richtigen Formulierung, wenn die einzige Möglichkeit, in diesem Jahr noch einmal kurz zu verschwinden, unmittelbar vor einem Auftrittstermin liegt. Die Gesichter meiner Mitmusiker hättet ihr sehen sollen. Und sie taten mir leid. Zur Strafe wurde Nachsitzen am Wochenende verordnet. Alles kein Problem solange es um die Musik geht. Um die Nebenschauplätze müssen sich in Zukunft andere kümmern. Zum Beispiel Michelle. Vielen Dank für Deinen Einsatz! Ich weiß, es war allerhöchste Zeit, doch dank Dir gibt es jetzt eine Antwort auf die Frage: Wo bleibt Euer Video? - Hier.
Montag, 3. November 2008
Zugabe?! Kriegt Ihr!
Der Milchmädchen-Maximal-Abend aus Sicht der Sängerin.
Leicht geschwächt von einer recht anhänglichen Nasennebenhöhlen(dass man so was überhaupt im Gesicht hat, ohne dass man davon was sieht – hallooo Echooo!!!!)– Entzündung erreiche ich gegen 16.30 Proberaum und MAXIMAL gleichzeitig. Praktischerweise ist die berühmte Stettiner Straße ja der Nabel von Rodgau, für mich jedenfalls, ich kenn da keine andere.
Irrtümlicherweise in frohgelaunter Feierabendstimmung (die ich beibehalte, bis ich scheinbar urplötzlich gegen 22.00 auf die Bühne soll, oh schreck) erlebe ich den Soundcheck, prima betreut von Klaus, der einen Suppa-Sound ins Maximal zaubert, als gemütlich-familiäres Unterhaltungsprogramm bis zum lang ersehnten Band-Abendessen. Ein Riesenrumpsteak + ein Krombacher später hocke ich selbstzufrieden lächelnd im Kreis meiner 4 Herren, und denke „hach, jetzt nach Hause“…
Falsch gedacht, es geht in die WG, wo wir gemeinsam mit den ersten Fans unsere Gig-DVD von einem der diesjährigen Sommer(nachts)auftritte beschauen, belästern, belachen und begeistert feiern.
Großer Fehler, das! Sich eine Stunde vorm Gig anzusehen, wie man am helllichten Tag auf dem Börsenplatz um gute Laune gefeilscht und ein Publikum aus einer Art ZDF-Fernsehgarten-Lähmung herauslocken wollte, und das mit angedätschter Frisur! Keine gute Idee. Plötzlich nix mehr Feierabendstimmung! Wie ein Karnickel in der Falle setzt der Fluchtreflex ein „Neeeiiiin, ich kann nicht auf die Bühne!!!“, aber die Jungs überzeugen mich mit Gewalt, und ich muss mit in die Höhle der Löwen, wo die Band NANU bereits richtig „einheizt“, wie man in Profikreisen ja sagt.
Kurze Umbaupause, ich kann an nichts denken als an vergessene Textzeilen, Wüste im Hirn, schwitzende Gitärrchen-Hände und die im Rodgau so bedrohlich erscheinende Musikerpolizei!
Ich klammere mich am Türrahmen des Backstageraumes fest, die Jungs ziehen grinsend an mir vorbei und der letzte greift mich am Gürtel und nimmt mich mit raus …aaaaah, ich wollte so was doch eigentlich niiiiie!
Kurz gesagt: Nach anfänglichen Veklemmtheiten meinerseits freundete ich mich zusehends mit dem Gedanken an, es könnte den Leuten ja Spass machen, was wir hier oben tun, und vielleicht wartet der ein oder andere ja doch auf einen der typisch undurchdachten Julia-platzt-aus-sich-raus-Kommentare. Und plötzlich gings! Jajaja, Publikum und ich wurden die dicksten Freunde, gingen durch dick&dünn, schworen uns ewige Treue und als am Ende statt nur einer tatsächlich 2 Zugaben eingefordert wurden und sogar Armin als übermütiger Flummi über die Bühne wütete war klar: Von diesem Abend werden wir alle noch unseren Eltern erzählen!
Ein Abend wie eine Rakete! Danke!
Leicht geschwächt von einer recht anhänglichen Nasennebenhöhlen(dass man so was überhaupt im Gesicht hat, ohne dass man davon was sieht – hallooo Echooo!!!!)– Entzündung erreiche ich gegen 16.30 Proberaum und MAXIMAL gleichzeitig. Praktischerweise ist die berühmte Stettiner Straße ja der Nabel von Rodgau, für mich jedenfalls, ich kenn da keine andere.
Irrtümlicherweise in frohgelaunter Feierabendstimmung (die ich beibehalte, bis ich scheinbar urplötzlich gegen 22.00 auf die Bühne soll, oh schreck) erlebe ich den Soundcheck, prima betreut von Klaus, der einen Suppa-Sound ins Maximal zaubert, als gemütlich-familiäres Unterhaltungsprogramm bis zum lang ersehnten Band-Abendessen. Ein Riesenrumpsteak + ein Krombacher später hocke ich selbstzufrieden lächelnd im Kreis meiner 4 Herren, und denke „hach, jetzt nach Hause“…
Falsch gedacht, es geht in die WG, wo wir gemeinsam mit den ersten Fans unsere Gig-DVD von einem der diesjährigen Sommer(nachts)auftritte beschauen, belästern, belachen und begeistert feiern.
Großer Fehler, das! Sich eine Stunde vorm Gig anzusehen, wie man am helllichten Tag auf dem Börsenplatz um gute Laune gefeilscht und ein Publikum aus einer Art ZDF-Fernsehgarten-Lähmung herauslocken wollte, und das mit angedätschter Frisur! Keine gute Idee. Plötzlich nix mehr Feierabendstimmung! Wie ein Karnickel in der Falle setzt der Fluchtreflex ein „Neeeiiiin, ich kann nicht auf die Bühne!!!“, aber die Jungs überzeugen mich mit Gewalt, und ich muss mit in die Höhle der Löwen, wo die Band NANU bereits richtig „einheizt“, wie man in Profikreisen ja sagt.
Kurze Umbaupause, ich kann an nichts denken als an vergessene Textzeilen, Wüste im Hirn, schwitzende Gitärrchen-Hände und die im Rodgau so bedrohlich erscheinende Musikerpolizei!
Ich klammere mich am Türrahmen des Backstageraumes fest, die Jungs ziehen grinsend an mir vorbei und der letzte greift mich am Gürtel und nimmt mich mit raus …aaaaah, ich wollte so was doch eigentlich niiiiie!
Kurz gesagt: Nach anfänglichen Veklemmtheiten meinerseits freundete ich mich zusehends mit dem Gedanken an, es könnte den Leuten ja Spass machen, was wir hier oben tun, und vielleicht wartet der ein oder andere ja doch auf einen der typisch undurchdachten Julia-platzt-aus-sich-raus-Kommentare. Und plötzlich gings! Jajaja, Publikum und ich wurden die dicksten Freunde, gingen durch dick&dünn, schworen uns ewige Treue und als am Ende statt nur einer tatsächlich 2 Zugaben eingefordert wurden und sogar Armin als übermütiger Flummi über die Bühne wütete war klar: Von diesem Abend werden wir alle noch unseren Eltern erzählen!
Ein Abend wie eine Rakete! Danke!
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