Dienstag, 30. Oktober 2007
Milchmädchen in der Sauna
Winterzeit ist Saunazeit. Wir beschäftigen uns in unserer Freizeit allerdings mit dem Aufnehmen längst fertiggestellter Songs. Dieses Mal war die Gitarre dran. Im Studio ist das Einfangen des richtigen Klangs leider nicht so einfach und schon gar keine exakte Wissenschaft. Der Schalldruck, der von einem 12 Zoll Lautsprecher eines Gitarrenverstärker erzeugt wird, muss von einer kleinen Membran eines Mikrofons aufgefangen und wieder in elektrische Signale umgewandelt werden. Die exakte Konservierung des Klangbildes funktioniert nicht, deswegen muss bei der Aufnahme lange herumexperimentiert werden, bis der Sound gefällt. Ungefähr zweihundertmillionenmilliarden Parameter tragen zum Klangergebnis bei, wie zum Beispiel die Wahl des Gitarristen, der Gitarre, des Verstärkers, des Mikrofons, die Anzahl der Mikrofone, der Abstand und der Winkel der Mikrofone zum Verstärker, die Position des Verstärkers im Raum oder auch der Raum selbst. Hierbei hat man schon von den abenteuerlichsten Tricks gehört. Metallica soll z.B. einmal einen Verstärker in einer Turnhalle auf den Rücken gelegt haben, die Mikrofone wurden dann von der Decke abgehängt. Wir haben zwar keine Turnhalle zur Verfügung, dafür ist unser luxuriöse Proberaum mit einer angrenzenden Sauna gesegnet. Genau. Anstatt selbst die Hüllen fallen zu lassen, um im eigenen Saft kuschelig zu schmoren, haben wir Idioten im Schweiße unseres Angesichts die Klangeigenschaften verschiedener Gitarrenverstärker in der Sauna ausgetüftelt. Mit und ohne Aufguss. Selbst blöd. Was nicht anwesende Julia allerdings nicht weiß, ist, dass wir uns mit Phantasien von der nächsten Gesangsaufnahme bei Laune gehalten haben. Ob´s gut klingt? Ist doch egal.
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