... war die höflich gestellte Frage des Sinkkastentürstehers, als ich am Freitag mit ihm und meiner Gitarre vor der Tür wartete.
„Flucht!“ war mein erster Gedanke, nachdem sich mein Hirn mehrfach bei meinen Ohren rückversichert hatte, dass tatsächlich die „Sie“-Form angewendet worden war. Nach Wiedererlangen meiner Fassung fand ich für Sekunden Trost darin, daß Madonna sogar mit jenseits 50 noch bühnentechnisch unterwegs ist – bis mir dämmerte, daß der einzige Grund hierfür in den wenigen Vorzügen ihrer Muttersprache liegt: Es ist auf englisch nicht möglich, einen in die Jahre kommenden Star durch hinterhältiges Siezen ein für alle mal von der Bühne zu vertreiben!
Als nach meiner knapp ausfallenden Antwort „Milchmädchen“ ein weiterer Vorschlag-Hammer seitens des Kollegen folgte, wann nämlich „die anderen Damen“ kommen würden, beschloss ich, die Tragweite dieser Unterhaltung zu minimieren, und mich nach wie vor auf den Gig zu freuen.
Und der war furios, ein Feuerwerk der Sinne!
Dank hochmotivierter und wochenendgelaunter Fans und Die-es-werden-sollten konnten wir über kleine technische Pannen und den eisern in 40 Minuten gepressten Bühnenslot locker hinweg sehen! Der wohlverdiente Jahrtausend-Jubel, die vielen lachenden bis staunenden Gesichter, die tanzenden Mädels (holt die Handfackeln raus!!!), unser eigener Bühnenspass und die wundervolle Räumlichkeit an sich (Sinkkasten!) hat uns von vorn bis hinten völlig überrannt und berauscht! Wir wissen ja manchmal schon, dass wirs können und den Leuten Spass machen, aber das Schöne ist, dass es uns doch immer wieder komplett überrascht und mitnimmt! Da vergess ich sogar gerne, dass mir – meines Alters wegen – mit Sicherheit recht zeitnah ein Zivi zur Seite gestellt werden wird, der mich fürs nächste Stage-Diving mit meinem Rollator bis an den Bühnenrand geleitet. Hurra!!!
Montag, 10. März 2008
Und in welcher Band spielen SIE? ...
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