Dienstag, 22. Juli 2008

Ich bin dann mal weg

Das oder Ähnliches muss sich wohl einer unserer Grafiker für das CD-Cover vor ein paar Wochen gedacht haben. So lange ist sein Handy nämlich schon ausgeschaltet und so lange antwortet er schon nicht mehr auf seine E-Mails. Kurz vor dem Abschluss des bisher größten Milchmädchen-Projekts ist ein wichtiges Teammitglied auf mysteriöse Weise verschollen. Dummerweise hat er als Einziger sämtliche druckbaren Entwürfe auf seinem Rechner. Zu den Sorgen über den uns inzwischen sehr ans Herz gewachsenen Entwurf mischen sich aber auch die Sorgen über den Verbleib und das Schicksal unseres Kreativen. Die Tonaufnahmen werden in diesen Tagen noch einmal audiokosmetisch überarbeitet und dann umgehend zum Download bereit stehen. Wann aber die hübscheste Verpackung seit Milchmädchengedenken in den Druck geht, steht in den Sternen. Was lange währt.... gerät hoffentlich nicht in Vergessenheit.

7 Kommentare:

Mariano hat gesagt…

Hi,

Ihr wollt Euch nicht selber auf Eurem Cover ausstellen? Da werden die Verwandeten, allen voran Julia's Oma, aber traurig sein.

Denkt Ihr denn nur an Euch?

;-)

Anonym hat gesagt…

Für Verwandte, Geliebte, Fans und den Kombinationen daraus ist das bestimmt eine Enttäuschung. Für eine Verbreitung der Botschaft ist das Cover aber hoffentlich hilfreich. Für das Gesamtkunstwerk ist es aber definitiv unabdingbar ;-)
Wie gefallen Dir denn Milchmädchens Möpse?

Mariano hat gesagt…

Aha, ich sehe schon, Ihr behaltet das große Bild im Auge! ;-)

>> Wie gefallen Dir denn Milchmädchens Möpse?
Ehrlich gesagt habe ich überhaupt keine Ahnung wie man eine Platte verkauft. Aber was soll's? Ein Mangel an Wissen hat mich noch nie davon abgehalten meine Meinung kundzutun:

Ich mag den Titel sehr, auch das gespiegelte "umkehren" finde ich gut. Davon ab, vermute ich dass Du mit "Verbreitung der Botschaft" den Plattenverkauf meinst? Ich stelle mir also vor im Laden durch CD-Hüllen zu blättern.

In dem Fall gefällt mir das Cover nicht allzusehr, aber es kommt ja eh auf den Inhalt an ;).

Es müßte doch herausstechen und bei Betrachtung zwischen anderen CD-Hüllen kann ich mir nicht gut vorstellen, dass dieser ausgewaschene Look besonders hervorsticht. Ich persönlich mag zum Teil Bilder die ungesättigte Farben verwenden, aber das sind in der Regel dann keine Verkaufsbilder.

Die eigentliche Idee mit den Köpfen in zwei Richtungen gefällt mir gut, aber ich denke simpler wäre besser, weil leichter zwischen anderen Covern zu erkennen. Die Hunde fallen nicht so sehr auf, weil der Hintergrund so viel Struktur hat und Risse in der Wand und einen weißen Farbklecks und eine Fuge zwischen den Bodenplatten und ein Bodengitter und Schlagschatten (Im Schatten fehlen übrigens die Beine des rechten Hundes) und und und - ne ganze Menge Zeug zur Beschäftigung von Auge und Hirn.

Das Milchmädchen Logo dagehen hat sich gut versteckt. Jemand, der Eurer Logo nicht innig kennt, wird dieses vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennen oder überhaupt wahrnehmen.

*Ich* würde das Logo stärker hervorheben. Auch eine subtile Aufhellung des Randes des Logos könnte schon helfen.
Den Hintergrund würde ich abdunkeln oder besser noch ganz ausschneiden und durch einen einfarbigen Hintergrund ersetzen, der bestenfalls auch noch einen guten Kontrast zum Logo und zu den Möpsen herstellt. Alternativ könnte man dem Hintergrund auch noch mehr Farbe entziehen und den Möpsen und dem Logo noch mehr Farbsättigung geben.
Apropos Farben, die Fellfarbe beißt sich ein wenig mit der Logofarbe. Falls es ein Spiel zwischen Logo und Möpsen sein soll würde ich es verstärken andernfalls entfernen. Wobei zumindest *mir* inhaltlich das Spiel zwischen Logo und Möpsen nicht einleuchten würde.

Wie kommt es überhaupt zu dem Logo? Ist es Euch zu cheesy Milch und Mädchen im Cover zu verwenden? Milchglas, Milchflasche, Milchmünder, Kühe, Zöpfe? Oder Milch die aus einem Glas zurück (Umkehr) in die Flasche geschüttet wird?

Einen letzen Punkt habe ich noch. Auf dem Cover ist nicht erkennbar welche Musik drin ist. Wenn es inhaltlich eine Nähe zu Juli und Silbermond o.ä. gibt, kann man das vielleicht auch optisch andeuten? Auf der Rückseite?

Aber auch wenn ich jetzt viel geschrieben habe - ich habe immer noch keine Ahnung vom Plattenverkauf und somit ist mein Kommentar mit Vorsicht zu geniessen. Er ist aber ausschließlich konstruktiv gemeint und nicht als Klugscheißerei. Ich hoffe, dass das so ankommt.

Habe übrigens gerade mal bei Flickr nach Covern geschaut. Die erscheinen mir in der Regel simpler und kontrastreicher:
http://www.flickr.com/search/?q=Strobistbootcamp+cd&m=tags&s=int&ss=1&ct=6&z=t
http://flickr.com/search/?s=int&z=t&ss=1&ct=6&w=all&q=cover+art&m=tags

Prinzessin Wunderschön hat gesagt…

Respekt, dass nenne ich mal eine echte Fan-Analyse. Da hat sich jemand mal so richtig Gedanken gemacht, auch wenn er "angeblich" keine Ahnung vom Plattenverkauf hat, so ist er doch ein potentieller Plattenkäufer.

Anonym hat gesagt…

@mariano: Aaaaah, endlich mal qualifizierter Input. Möglicherweise hätte ich Dich vorher schon um Rat fragen sollen.

Ich habe auch keine Ahnung vom Plattenverkauf, allerdings eine ungefähre Ahnung davon, wie man Aufmerksamkeit erlangt. Ich denke das ist uns mit den Möpsen gelungen. Auch im direkten Vergleich mit den Covern hinter Deinen Links, bin ich mit unserer Lösung sehr zufrieden. Im besten Fall sind CD-Cover normalerweise ansprechend illustriert oder fotografiert, deuten Stimmungen aber nur an und sind meistens inhaltslos.

Die Idee mit dem Zwei-Köpfe-Hund (klingt nicht so zweideutig) kam erst nach dem CD-Titel, er ist also zu allererst die Visualisierung eines Zögerns, einer Unentschlossenheit. Damit eröffnen wir eine Gedankenwelt - sozusagen die Milchmädchenwelt. Diese Welt wird im Booklet weiter beschrieben, mehr kann ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Nur soviel: Das ist kein weißer Farbklecks. Die Beschäftigung des Hirns ist also volle Absicht. Wenn man ausschließlich Aufmerksamkeit erzeugen wollte, würde auch ein Cover in Neonpink ausreichen.

Beim Logo gebe ich Dir vollkommen Recht, das ist auch schon reklamiert. Beim Schatten hatte ich ebenfalls denselben Eindruck wie Du, vielleicht sollte ich das nochmal ansprechen. (falls ich jemals nochmal die Gelegenheit dazu bekomme)

Bei der Diskussion über Farbsättigung und Kontrast steige ich aus. Um das zu beurteilen, müsste ich es erstmal sehen. Auch den Hintergrund werde ich nicht mit meinem Leben verteidigen. Dieser war tatsächlich schon Thema einer Diskussion und ist letztendlich ein Zugeständnis an die Kreativen (die sollen sich mal austoben).

Milch+Mädchen verwende ich bei unseren Newslettern (kriegst Du die auch schon?), fand ich für das Cover allerdings zu platt. Wir möchten "Milchmädchen" mit neuen Inhalten füllen, dazu muss man Erwartungen enttäuschen. Auf eine Fotoserie mit Milch+Julia freue ich mich aber schon lange.

Dein Wunsch nach Andeutung der Musikrichtung verunsichert mich, weil ich gehofft hatte, die Kombination aus Name, Motiv und Farbigkeit sei Hinweis genug. Wie hattest Du Dir das konkret vorgestellt?

Alles in allem glaubst Du aber gar nicht, wie glücklich ich über ein derart handfestes Feedback bin. Du gestaltest in Deiner Freizeit nicht zufällig auch Webseiten?

Mariano hat gesagt…

Prinzessin, danke für die Blumen ;-).

Matze, ich bin mir immer noch nicht so ganz sicher, ob ich den Teil mit der Botschaft verstehe. (a) die künstlerische Botschaft -> verstanden werden als Gesamtkunstwerk oder (b) Aufmerksamkeit auf Euch lenken?

Ich denke, dass (a) und (b) völlig unterschiedlich sind.
Ich habe den Link zu Flickr gepostet um viele CD Covers nebeneinander, in klein, zu zeigen. Ich denke, dass das ähnlich wie in einem Plattenladen ist. Auf *mich* wirken die visuell einfachen, konstrastreichen Bilder / Cover. Das wäre also etwas für (b).
Zu (a), wenn ersteinmal jemand die CD gekauft hat und Zugriff auf das von Dir genannte Booklet mit der Hintergrundgeschichte hat, kann man auch leisere Töne anschlagen und subtilere, vielschichtigere Mittel einsetzen. Ihr habt ja dann die Aufmerksamkeit des Plattenkäufers schon und der(?) künftige Milchmädchenfan hat ja die Ernsthaftigkeit seines Interesses durch den Kauf auch schon bewiesen.
Darauf zielt Euer Cover dann eher ab als auf die Aufmerksamkeiterregung, oder?

>> Dein Wunsch nach Andeutung der Musikrichtung verunsichert
>> mich, weil ich gehofft hatte, die Kombination aus Name,
>> Motiv und Farbigkeit sei Hinweis genug.
Huch? ;-) Kannst Du das mal genauer erklären? Ist eh ein bischen schwer Klänge visuell zu verpacken.
Oder meinst Du ob der Zusammenhang zwischen Umkehr und zweiköpigen Hunden erkennbar ist? Ja, absolut erkennbar. Ohne den begleitenden Text sieht es für mich nochmehr nach einer inneren Zerissenheit aus, aber das würde ja auch zu Deinen Ausführungen passen.

Newsletter? Nein, kenne ich nicht. mariano(dot)kamp(at)gmail(dot)com

Ob ich in meiner Freizeit Webdesign mache? Nein, in meiner Freizeit hänge ich in Möbelhäusern rum und schaue nach Küchen, Schränken, Betten u.s.w. ;-) Ist aber auch supi.

Viele Grüße!

Anonym hat gesagt…

Ich mag diese Diskussion, ich hoffe aber, dass das Cover auch ohne tiefergehende Analyse in unserem Sinne wirkt.

Ich stimme Deiner a/b-Unterteilung zu. Das Cover soll den Spagat zwischen beiden Zielen schaffen.

Zu a) Das Motiv soll Image bildend wirken. Es soll etwas mehr Informationen über uns preisgeben und Einblick in unser Seelenleben geben. Das Ganze soll eingebettet sein in eine Geschichte, mit der man sich beschäftigt, damit Milchmädchen sich emotional verankert und nicht einfach irgendeine Band ist, die Dreiminuten-Songs spielt.

Zu b) Es war nicht unser Ziel, im CD-Laden das marktschreierischste Cover zu haben (was ist ein CD-Laden überhaupt?). Ich meinte also nicht vorrangig die visuelle Aufmerksamkeit, die ich mit Farben und Formen provozieren kann, sondern die Aufmerksamkeit im Sinne von Beschäftigung oder inhaltlicher Auseinandersetzung mit dem Motiv. Was der Betrachter genau assoziiert, möchte ich hier nicht vorgeben, würde mich aber über Kommentare der Zielgruppe an dieser Stelle sehr freuen.

Naja, und welche Musik würde man hinter dem Cover vermuten? Ich gebe zu, ich habe in dieser Richtung keine Marktforschung unternommen, aber im Zweifel fallen doch einige Genres durch das Ausschlussverfahren aus. Hauptsache man ist neugierig ;-)