Mittwoch, 21. Januar 2009

Balzphase

Ja, es ist wieder soweit, und ich bin tatsächlich schon ein bissl spät dran. Denn wie immer - ziere ich mich anfangs sehr. Da denk ich: „Das ist nix für mich.“ Und dann kostet es mich enorm Kraft, dieses Anbiedern … dieses Schöne-Augen-machen … hach, dieses auf und ab stolzieren und zeigen, was man (drauf-)hat. Sich mit den frischesten (eigenen) Federn schmücken. Hinausposaunen, dass man zu den Besten gehört. Sich aufblasen, damit die augenscheinliche Konkurrenz im eigenen Schatten verschwindet. Die Schönste. Die Beste. Band.
Ja, meine Lieben, ich tu mich recht schwer in der Milchmädchen-Bewerbungsphase. Aber zumindest ist der Anfang gemacht. Sechs liebevoll gestaltete Päckchen versenkte ich letzte Woche im Briefkasten am Sachsenhäuser Lokalbahnhof, und von da aus sollten sie ihre hoffentlich bereits verzauberten Adressaten erreicht (und überzeugt) haben. Festivals, Clubs und erstmals auch Plattenfirmen sollen dran glauben, an das große Milchmädchenwunder, und eigentlich stellt das niemand in frage. Es muss nur ein Anfang gefunden werden, nämlich die richtigen, liebevollen Worte, die schönsten Bilder und die vielversprechendsten Kontakte. Zuletzt wird eine gehörige Portion Eigenlob und Selbstüberzeugung zusammen gefegt, und los geht’s! Und jetzt muss ich den Milchmädchenbalztanz augenblicklich fortführen. Wiederhörn'!

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