Donnerstag, 31. Januar 2008

Alte Geschichten

Noch 37 mal schlafen, dann ist es soweit: Der erste Milchmädchen-Gig 2008 wird stattfinden, und zwar - wie der anhängliche MM-Fan bereits gierig erspäht hat – im Sinkkasten! Ein Saison-Opening de luxe! Es lässt übrigens viel hoffen, denn:
Auf den liebevoll abgenutzten Bühnenbrettchen dieses Frankfurter Live-Schuppens schlechthin haben bereits tausende „kleine“, vorerst unbekannte Künstler aufgespielt, die später ganz groß wurden! Eine Künstlerin, von der ich kurz berichten möchte, ist zwar heute (in cm) immer noch nicht größer, aber sie hat mit ihrer Band eine für deutsche Verhältnisse Suppa-Karriere hingelegt! Ja, ich gebe zu, ich wurde sogar glühender Fan!
Es muss um 1998 gewesen sein, als ich mit einer Bekannten im Sinkkasten recht uninteressiert auf eine neue Band wartete, deren Namen ich längst wieder vergessen hatte, weil es – für meine Begriffe - ein nicht so trendiger Styli-Peili-Name war - mir blieben Namen im Gedächtnis wie z.B. Alanis Morisette, Melissa Etheridge und Madonna.
Also, unser einen Tick zu warmes Bierchen schlürfend sahen wir zu, wie sich auf der Bühne drei Typen im Halbdunkel hinter ihre Instrumente schnallten. Dann kam eine recht kleine Blondine in angesagtem Cargo-Höschen auf die Bühne, und ich – der eine großartige Karriere in einer Coverband bevorstehen sollte – erwartete naserümpfend natürlich erstmal feindselig nix Gutes. Mundwinkel runter. Flasche angesetzt....die mir im nächsten Moment fast aus der Hand geflogen wäre:
Ohne Vorwarnung explodierte die Bühne in ein für meine ungeübten Live-Öhrchen ohrenzerfetzendes Schradder-Boller-Wumms-Gewitter. Und dieser kleine blonde Derwisch sprang, tobte und kreischte sich mit ihren geschätzten 1meter60 über die Bühne,daß es eine helle Freude war! Und die Stimme – von dröhnig über rauchig bis verletzlich zart war einfach nur ... unglaublich! "Was man so alles mit einer Stimme machen kann", dachte ich noch...
Als wir uns nach diesem absolut beeindruckenden Konzert noch wie unter Schock auf den heimweg machten, vermuteten wir neidlos, daß man noch viel von denen mit dem komischen Namen und der krassen Sängerin hören und sehen würde.
Hab ich dann auch. Zweimal war ich Jahre später bei ihnen in der Offenbacher Stadthalle, und bin nach wie vor stolze Besitzerin aller Guano-Apes-CDs.
...na, wenn das mal nicht hoffen lässt!

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